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Amnesie
Die Amnesie ist eine meist vorübergehende Störung des Gedächtnisses für die zeitliche Orientierung oder die inhaltliche Erinnerung. Die Amnesie ist ein Symptom, das bei einer Vielzahl auslösender Störungen oder Faktoren auftreten kann.
Antiepileptika
Ein Antikonvulsivum (v. griech. ???? »gegen« und lat. convulsio »Krampfanfall« vgl. Konvulsion; Plural Antikonvulsiva) ist ein Arzneimittel, das zur Behandlung oder Verhinderung von epileptischen Krampfanfällen eingesetzt wird. Synonym wird daher auch der Name Antiepileptikum (Plural Antiepileptika) verwendet. Alle derzeit auf dem Markt befindlichen Antikonvulsiva unterdrücken epileptische Anfälle; sie heilen das Krampfleiden jedoch nicht. Da Erregungen im Zentralnervensystem als Ursache von Konvulsionen angesehen werden, greifen Antikonvulsiva über eine Hemmung der Erregbarkeit von Neuronen oder über eine Hemmung der Erregungsweiterleitung im Zentralnervensystem ein.Liste einiger Antikonvulsiva: siehe Wikipedia
Antikörper
Antikörper (Immunglobuline, im internationalen Sprachgebrauch auch Immunoglobulin, veraltet Gammaglobulin) sind Proteine (Eiweiße) aus der Klasse der Globuline, die in Wirbeltieren als Reaktion auf bestimmte Stoffe, so genannte Antigene, gebildet werden. Antikörper stehen im Dienste des Immunsystems. Antikörper werden von einer Klasse von weißen Blutzellen (Leukozyten) produziert. Als Antigene wirken fast ausschließlich Makromoleküle oder an Partikel gebundene Moleküle, zum Beispiel Lipopolysaccharide an der Oberfläche von Bakterien. Ein bestimmtes Antigen induziert in der Regel die Bildung nur weniger, ganz bestimmter, dazu passender Antikörper, die über spezifische, nicht-kovalente Bindung zumeist nur diesen Fremdstoff erkennen (dass auch verwandte Ziele erkannt werden können, macht man sich z. B. bei der Pockenschutzimpfung zunutze: Die vom Körper gegen die harmlosen Kuhpocken gebildeten Antikörper erkennen auch für Menschen pathogene Pockenviren). Die spezifische Bindung von Antikörpern an die Antigene bildet einen wesentlichen Teil der Abwehr gegen die eingedrungenen Fremdstoffe. Bei Krankheitserregern (Pathogenen) als Fremdstoffe kann die Bildung und Bindung von Antikörpern zur Immunität führen. Antikörper sind also zentrale Bestandteile des Immunsystems höherer Wirbeltiere. Man bezeichnet Antikörper auch als Immunglobuline (Ig).
Antikörpertest
Mittels einer Lumbalpunktion wird eine geringe Menge Liquor entnommen und im Labor auf das Vorhandensein bestimmter Antikörper untersucht. Es gibt unterschiedliche Testverfahren, wie z.B die indirekte Immunfluoreszenz. Auch das Blutserum kann auf Antikörper getestet werden, jedoch ist bei Autoimmunerkrankungen, die Autoantikörper gegen Strukturen im Gehirn bilden, der Liquorwert aussagekräftiger. Als Testergebnis werden meist Titer ermittelt. Es gibt in Deutschland mehrere Einrichtungen, die solche speziellen Tests durchführen, z.B. Euroimmun in Lübeck oder das Institut für Klinische Chemie Universitätsklinikum Köln (AöR)-Zentrum für PalliativmedizinUniversitätsklinikum Köln (AöR) Direktor: Prof.Dr. R. VoltzMittels einer Lumbalpunktion wird eine geringe Menge Liquor entnommen und im Labor auf das Vorhandensein bestimmter Antikörper untersucht. Es gibt unterschiedliche Testverfahren, wie z.B die indirekte Immunfluoreszenz.Auch das Blutserum kann auf Antikörper getestet werden, jedoch ist bei Autoimmunerkrankungen, die Autoantikörper gegen Strukturen im Gehirn bilden, der Liquorwert aussagekräftiger.Als Testergebnis werden meist Titer ermittelt.
Aphasie
Störung von Sprachproduktion und/oder Sprachverständnis bei erhaltener Funktion der zum Sprechen benötigten Muskulatur
Apraxie
Störung von Handlungs- und Bewegungsabläufen und Unfähigkeit, sinnvolle und zweckentsprechende Bewegungen auszuführen trotz voll erhaltener Funktionstüchtigkeit von Nerven und Muskeln des Bewegungsapparates
Autoantikörper
Autoantikörper (Abkürzung: AAk) sind Antikörper, die ein körpereigenes Antigen binden. Autoantikörper sind ein charakteristisches Merkmal von Autoimmunerkrankungen, sind aber beispielsweise auch nachweisbar bei Krebs oder bei Krankheiten, die mit einem chronischen Verlust an Körperzellen verbunden sind. Sie können dabei entweder an der Entstehung der Erkrankung ursächlich beteiligt sein, den Verlauf beeinflussen oder aber nur als Begleitphänomen ohne Relevanz für das klinische Bild auftreten. Für eine Reihe von Autoimmunerkrankungen ist die Rolle der identifizierten Autoantikörper umstritten oder noch nicht vollständig geklärt. Autoantikörper sind vor allem für diagnostische Zwecke von Interesse. Zum einen ermöglichen sie die Absicherung einer Verdachtsdiagnose bei unspezifischen Symptomen. Darüber hinaus kann ihr Nachweis auch zur Unterstützung bei der Differentialdiagnose zwischen verschiedenen Formen einer Erkrankung genutzt werden, wie beispielsweise bei der Unterscheidung zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Bei einigen Erkrankungen sind Autoantikörper ein wichtiger diagnostischer Parameter zur Verlaufskontrolle. Auch eine prädiktive Diagnostik, basierend auf dem Nachweis spezifischer Autoantikörper noch vor dem Auftreten von klinischen Symptomen, ist bei einigen Erkrankungen möglich. Einige Autoantikörper treten allerdings bei verschiedenen Erkrankungen auf, so dass für eine spezifische Diagnose in diesem Fall weitere Parameter notwendig sind
Autonome Instabilität
Im Verlauf einer Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis kann es zu einer autonomen Instabilität kommen, sie zeigt sich durch eine Störung des vegetativen (autonomen) Nervensystems, das für die Regulierung und Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen sorgt. Betroffen sind oft Herzfrequenz (meist erhöht), Blutdruck (schwankend), Körpertemperatur (erhöht) und Atmung (verlangsamt, gelegentlich bis hin zur Notwendigkeit künstlicher Beatmung). Diese Instabilität klingt im Verlauf der Genesung wieder ab.
B-Zellen
B-Lymphozyten oder kurz B-Zellen gehören zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Sie sind als einzige Zellen in der Lage, Antikörper zu bilden und machen zusammen mit den T-Lymphozyten den entscheidenden Bestandteil des adaptiven Immunsystems aus. Während T-Zellen an der zellvermittelten Immunantwort beteiligt sind, sind die B-Zellen die Träger der humoralen Immunantwort (Bildung von Antikörpern). Wenn sie durch körperfremde Antigene aktiviert werden, können sie sich zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen differenzieren. Die Bezeichnung „B-Zellen“ stammt ursprünglich von ihrem Bildungsort in der Bursa Fabricii bei Vögeln. Beim Menschen und einigen anderen Säugetieren entstehen die B-Zellen im Knochenmark, daher erhielt der Buchstabe B hier nachträglich die Bedeutung bone marrow (engl. für Knochenmark), für viele Säugetiere ist die Herkunft noch nicht eindeutig geklärt, hier verwendet man den Begriff „bursaäquivalentes Organ“. Die Entwicklung der B-Zellen findet beim Menschen und auch bei einigen anderen Säugern im Knochenmark bzw. der fetalen Leber statt. Die Signale, die für das Entwicklungsprogramm notwendig sind, erhalten die sich entwickelnden Lymphozyten von so genannten Stromazellen. Bei der B-Zell-Entwicklung ist die Bildung eines funktionierenden B-Zell-Rezeptors (die membrangebundene Form des Antikörpers) von entscheidender Bedeutung.
Blut-Hirn Schranke
Die Blut-Hirn-Schranke, auch Blut-Gehirn-Schranke genannt, ist eine bei allen Landwirbeltieren (Tetrapoda) im Gehirn vorhandene physiologische Barriere zwischen dem Blutkreislauf und dem Zentralnervensystem (ZNS). Sie dient dazu, die Milieubedingungen (Homöostase) im Gehirn aufrechtzuerhalten und sie von denen des Blutes abzugrenzen. Endothelzellen, die über Tight Junctions eng miteinander verknüpft sind und die kapillaren Blutgefäße zum Blut hin auskleiden, sind der wesentliche Bestandteil dieser Barriere. Die Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern, Toxinen und Botenstoffen. Sie stellt einen hochselektiven Filter dar, über den die vom Gehirn benötigten Nährstoffe zugeführt und die entstandenen Stoffwechselprodukte abgeführt werden. Die Ver- und Entsorgung wird durch eine Reihe spezieller Transportprozesse gewährleistet. Andererseits erschwert diese Schutzfunktion des Gehirns die medikamentöse Behandlung einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen, da auch sehr viele Wirkstoffe die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren können. Die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke ist ein aktuelles Forschungsgebiet, um auch diese Krankheiten behandeln zu können. Nur sehr wenige – ausgesprochen seltene – Erkrankungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Blut-Hirn-Schranke, während sie selbst von einer deutlich höheren Anzahl weitverbreiteter Erkrankungen betroffen sein kann
Cortison
Cortison-Prednisolon (1,2-Dehydrocortisol) ist ein synthetisches Glucocorticoid. Prednisolon ist ein aktiver Metabolit des Prednison. Prednisolon besitzt eine ausgeprägte immunsuppressive und darüber entzündungshemmende, antiallergische Wirkung. Es ist Wirkstoff der Wahl für systemische antiinflammatorische und immunsuppressive Effekte. Der Wirkstoff wird überall dort eingesetzt, wo es gilt, akute Entzündungsreaktionen zu unterdrücken, so z.B. bei akuten Verschlechterungen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und bei schwerem Asthma Stufe 4, bei rheumatoiden Erkrankungen, entzündlichen Augenerkrankungen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Multipler Sklerose und Autoimmunerkrankungen, Hautkrankheiten, sowie - wenn auch nicht zuverlässig und stichhaltig belegt - bei der Behandlung eines Hörsturzes. Nebenwirkungen sind aus der immunsuppressiven Wirkung resultierend eine erhöhte Infektanfälligkeit. Ferner sorgt ein kataboler Effekt bei längerer Einnahme für Schädigungen am Knochenbau (Osteopenie bzw. Osteoporose) und ein iatrogenes (durch ärztliche Therapie verursachtes) Cushing-Syndrom. Es kann auch zur Entstehung eines Diabetes mellitus kommen.
Grand mal
großer generalisierter epileptischer Anfall
Hippocampus
Der Hippocampus (Plural Hippocampi) ist ein Bestandteil des Gehirns und zählt zu den evolutionär ältesten Strukturen des Gehirns. Er befindet sich im Temporallappen und ist eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems. Es gibt einen Hippocampus pro Hemisphäre. Im Hippocampus fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die verarbeitet und von dort zum Cortex zurückgesandt werden. Damit ist er enorm wichtig für die Gedächtniskonsolidierung, also die Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Menschen, bei denen beide Hippocampi entfernt oder zerstört wurden, können keine neuen Erinnerungen formen und weisen somit eine anterograde Amnesie auf. Alte Erinnerungen bleiben jedoch meist erhalten. Der Hippocampus wird somit als Struktur gesehen, die Erinnerungen generiert, während die Gedächtnisinhalte an verschiedenen anderen Stellen in der Großhirnrinde gespeichert werden. Es wurde nachgewiesen, dass sich im erwachsenen Gehirn im Hippocampus neue Verbindungen zwischen bestehenden Nervenzellen bilden (synaptische Plastizität) und dass diese Neubildung mit dem Erwerb neuer Gedächtnisinhalte zusammenhängt. Darüber hinaus spielt die Hippocampus-Formation auch eine wichtige Rolle für Emotionen. Da im Hippocampus die Dichte von glutamatergen Zellen und somit die Anzahl der NMDA-Rezeptoren besonders hoch ist, ist diese Hirnregion auch von der Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis besonders betroffen. So erklären sich die für diese Erkrankung typischen Gedächtnisausfälle und emotionalen Veränderungen.
Immunadsorption
Die Immunadsorption (Abkürzungen: IMAD, IAD, IA) ist ein extrakorporales Therapieverfahren zur therapeutischen Entfernung von Autoantikörpern und Immunkomplexen bei Autoimmunerkrankungen oder antikörpervermittelten Transplantatabstoßungen. Zur Entfernung der pathogenen Substanzen wird aus einem kontinuierlichen Blutkreislauf Plasma abgetrennt und über einen Adsorber geleitet. Im Adsorber kommen Stoffe zum Einsatz, welche eine hohe Bindungseigenschaft zu Antikörpern aufweisen. Das von Autoantikörpern und Immunkomplexen gereinigte Plasma wird dem Patienten wieder zurückgeführt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur herkömmlichen therapeutischen Plasmapherese (Plasmaaustausch), bei der das Plasma verworfen und durch eine Ersatzlösung (z.B. Humanalbumin oder Fresh Frozen Plasma) ersetzt wird. Bei der therapeutischen Plasmapherese ist das Austausch-, Behandlungsvolumen begrenzt. Bei der Immunadsorption können zum Vergleich deutlich höhere Plasmavolumina behandelt werden.
Immunglobuline
Immunglobuline sind die Antikörper des Menschen. Es sind Moleküle, die von bestimmten weißen Blutkörperchen (den Plasmazellen) hergestellt werden. Diese Antikörper werden dann in das Blut und andere Körperflüssigkeiten abgegeben und dienen dort der Abwehr von Infektionen. Das besondere an Antikörpern ist, dass jeder Antikörper eine bestimmtes Ziel hat. So richten sich z.B. Antikörper gegen Grippe-Viren ausschließlich gegen Grippe-Viren. Wir haben eine riesige Zahl verschiedener Antikörper bzw. Zellen, die Antikörper produzieren können, um für alle Krankheitserreger gerüstet zu sein. Treffen wir tatsächlich auf den Erreger, wird die Produktion des passenden Antikörpers angekurbelt.
Immunsuppressiva
Immunsuppressiva sind Medikamente, welche die Funktionen des Immunsystems vermindern. Eine immunsuppressive Therapie wird bei folgenden Indikationen angewendet: um die Abstoßungsreaktionen nach einer Organtransplantation zu kontrollieren zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder Erkrankungen, deren Ursache eine Fehlfunktion des Immunsystems ist Therapie von nicht autoimmunen Entzündungsreaktionen, etwa schweres allergisches Asthma Diese Medikamente sind nicht ohne Nebenwirkungen und Risiken. Da die meisten von ihnen wenig selektiv wirken, kommt es zu einer grundsätzlichen Einschränkung der Abwehrmechanismen, was das Infektionsrisiko steigert und die Vermehrung und Verbreitung maligner Zellen im Organismus erleichtert - also das Risiko einer Krebserkrankung erhöht. Glucocorticoide (Prednison, z.B. Decortin® ) hemmen die Proliferation von T-Zellen, indem sie die Freisetzung von Interleukin-1 unterdrücken. Somit unterdrücken sie die humorale und die zelluläre Immunantwort.
IvIg
Intravenöses Immunglobulin
Limbisches System
Das limbische System ist eine Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient. Dem limbischen System werden auch intellektuelle Leistungen zugesprochen. Die Sichtweise, bestimmte Funktionen (wie die Triebe) nur auf das limbische System zu beziehen und als vom Rest des Gehirns funktionell abgegrenzt zu betrachten, gilt heute als veraltet. Andere kortikale und nicht-kortikale Strukturen des Gehirns üben einen enormen Einfluss auf das limbische System aus. Die Entstehung von Emotion und Triebverhalten muss also immer als Zusammenspiel vieler Gehirnanteile gesehen werden und darf nicht dem Limbischen System allein zugesprochen werden. Das limbische System ist auch für die Ausschüttung von Endorphinen, körpereigenen Opioiden, verantwortlich. Der Begriff wurde 1878 von Paul Broca eingeführt, der einen „limbischen Lappen“ definierte. Der Name „limbisch“ leitet sich von lateinisch limbus („Saum“) ab, da die dazugehörigen Strukturen einen doppelten Ring um die Basalganglien und den Thalamus bilden.
Liquor
Der Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) ist eine klare und farblose Körperflüssigkeit, die mit der Gewebsflüssigkeit des Gehirns in Verbindung steht und daher auch in der Zusammensetzung sehr ähnlich ist. Entdecker des Liquors und seiner Kommunikationswege ist François Magendie. Der Liquor wird von speziell differenzierten Epithelzellen der Adergeflechte der Hirnkammern gebildet. Normaler Liquor ist wasserklar und farblos und enthält nur sehr wenige Zellen. Die meisten davon sind Lymphozyten (bis zu 3 pro µl Liquor) und in seltenen Fällen auch Monozyten. Die Lymphozyten sind überwiegend T-Lymphozyten, nur etwa 1 % der Lymphozyten im Liquor sind B-Lymphozyten (dagegen beträgt der Anteil der B-Lymphozyten an allen Lymphozyten im Blut etwa 5?10 %). Der Eiweißgehalt des Liquors liegt mit etwa 0,15 bis 0,45 Gramm je Liter Liquor deutlich unter dem durchschnittlichen Eiweißgehalt des Serums (75 g je Liter). Diese Eigenschaft kann genutzt werden, um mithilfe einer parallelen Albuminmessung in Liquor und Serum eine Störung der Blut-Liquor-Schranke zu diagnostizieren
Lumbalpunktion
Eine Lumbalpunktion (lat. Lumbus – Lende) ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt und Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) entnommen. Die Lumbalpunktion ist die häufigste Form der Liquorentnahme. Der Einstichort liegt zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels, also deutlich tiefer als das untere Ende des Rückenmarkes. Ist eine Lumbalpunktion – etwa bei Tumoren der Wirbelsäule – nicht möglich, kann Nervenwasser durch eine Subokzipitalpunktion (auch Zisternenpunktion; Punktion der Cisterna cerebello-medullaris; Einstich zwischen dem Hinterhauptsknochen und ersten Halswirbel) oder eine Ventrikelpunktion (Punktion der Hirnventrikel) entnommen werden. Die ersten Lumbalpunktionen wurden 1891 von Heinrich Irenaeus Quincke in Kiel und im selben Jahr von Walter Essex Wynter durchgeführt. Bei Verdacht auf entzündliche und maligne Erkrankungen der Hirnhäute oder des Gehirns (Meningitis, Enzephalitis, Neurolues, Multiple Sklerose, Meningeosis carcinomatosa u.a.) sowie bei anderen Erkrankungen können so wichtige Marker ermittelt werden.
NMDA
NMDA ist die Abkürzung für N-Methyl-D-Aspartat, auch als Glutamat bekannt. Es ist ein Botenstoff (Neurotransmitter), der im Gehirn zur Übertragung von Reizen zwischen den Nervenzellen an den NMDA-Rezeptoren andockt. Botenstoffe werden von einer Nervenzelle in den synaptischen Spalt (Zwischenraum) freigesetzt und geben einen Reiz an die nächste Nervenzelle weiter, indem sie an ihrem spezifischen Rezeptor andocken. Jeder der vielen verschiedenen Botenstoffe hat passende Rezeptoren, die er als Agonist reizen oder als Antagonist blockieren kann. NMDA fungiert als Agonist.
Pherese
Bei der therapeutischen Apherese (von gr. „wegnehmen“), umgangssprachlich auch als Blutwäsche oder Blutreinigungsverfahren bezeichnet, handelt es sich um eine Methode zur extrakorporalen, also außerhalb des Körpers stattfindenden, Entfernung von pathogenen (krankmachenden) Bestandteilen (Proteine, proteingebundene Substanzen und Zellen) aus dem Blut oder Blutplasma des Patienten. Nach der Entfernung der pathogenen Substanzen wird das "gereinigte" Blut wieder zurückgeführt.
Plasma
Blut kann in einen zellulären Bestandteil und einen flüssigen Teil aufgeteilt werden, in dem die Zellen „schwimmen“. Der flüssige, zellfreie Teil wird als Blutplasma bezeichnet und hat einen Anteil von etwa 55 % am Blutvolumen. Im Gegensatz zum Blutserum enthält es noch alle Gerinnungsfaktoren. Blutplasma ist das Ausgangsmaterial für die Plasmafraktionierung. Blutplasma dient als Transportmedium für Glukose, Lipide, Hormone, Stoffwechselprodukte, Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff. Die Sauerstofftransportkapazität liegt wesentlich unter der von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen; unter hyperbaren (erhöhter Druck) Bedingungen kann sie sich erhöhen. Außerdem ist es das Speicher- und Transportmedium von Gerinnungsfaktoren, und sein Proteingehalt ist notwendig zur Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks des Blutes. Der Anteil von Blutplasma am Körpergewicht beträgt ungefähr fünf Prozent, dieses entspricht einem Volumen von 3,5 Litern. Die Dichte beträgt 1028 g/l. Blutplasma kann durch Zentrifugieren von Blut gewonnen werden, das zuvor mit einem Gerinnungshemmer (siehe Gerinnung), wie zum Beispiel Natriumcitrat, vermischt wurde. Das so gewonnene Plasma ist üblicherweise gelbgrünlich-klar, und wird zur Plasmaspende verwendet (hierbei dann als Fresh Frozen Plasma bezeichnet). Ist das gewonnene Plasma jedoch milchig-weiß, wird es als „lipaemisch“ (verfettet) bezeichnet und nicht zur Transfusion freigegeben.
Plasmapherese
Die therapeutische Plasmapherese beschreibt eine Austauschbehandlung, bei der mittels eines Plasmapheresegerätes das patienteneigene Plasma abzentrifugiert und abgefiltert, gleichzeitig aber durch eine Substitutionslösung ersetzt wird, die Elektrolyte, Puffersubstanzen (in der Regel Hydrogencarbonat) und etwa 5 % Albumin oder Frischplasmakonzentrate enthält. Diese Rezeptur simuliert körpereigenes Plasma. Einsatz findet diese Form der Behandlung, die in der Regel von Nephrologen durchgeführt wird, bei Autoimmunerkrankungen, die einer schnellen Elimination der Antikörper bedürfen, da ansonsten schwere Organschäden oder der Tod unvermeidbar sind, bei vitalbedrohlichen Vergiftungen, bei denen das Toxin eine hohe Eiweißbindung aufweist, sowie eine pathologische Erhöhung von Plasmaeiweißen mit konsekutiver Viskositätssteigerung mit Auftreten von zentralnervösen Symptomen. War in den ersten Jahren nach Schaffung der technischen Möglichkeiten zur therapeutischen Plasmapherese die Indikationsstellung breit, so sind die nachweislich sinnvollen Einsatzgebiete mit zunehmender Erfahrung heutzutage sehr begrenzt: Das Goodpasture-Syndrom und das im Rahmen von Plasmozytomerkrankungen auftretende Hyperviskositätssyndrom werden mit Plasmapherese behandelt, der Einsatz bei Hörsturz ist aktuell (2006) in der Diskussion. Weiterhin spielt die Plasmapherese eine wichtige Rolle bei der Therapie von schubförmig verlaufender Multipler Sklerose, falls die Behandlung mit Glukokortikoiden fehlschlägt.[1] Etabliert ist der Einsatz der Plasmapherese auch beim Guillain-Barré-Syndrom, der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura sowie bei der chronischen inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP).
Prednisolon
Cortison-Prednisolon (1,2-Dehydrocortisol) ist ein synthetisches Glucocorticoid. Prednisolon ist ein aktiver Metabolit des Prednison. Prednisolon besitzt eine ausgeprägte immunsuppressive und darüber entzündungshemmende, antiallergische Wirkung. Es ist Wirkstoff der Wahl für systemische antiinflammatorische und immunsuppressive Effekte. Der Wirkstoff wird überall dort eingesetzt, wo es gilt, akute Entzündungsreaktionen zu unterdrücken, so z.B. bei akuten Verschlechterungen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und bei schwerem Asthma Stufe 4, bei rheumatoiden Erkrankungen, entzündlichen Augenerkrankungen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Multipler Sklerose und Autoimmunerkrankungen, Hautkrankheiten, sowie - wenn auch nicht zuverlässig und stichhaltig belegt - bei der Behandlung eines Hörsturzes. Nebenwirkungen sind aus der immunsuppressiven Wirkung resultierend eine erhöhte Infektanfälligkeit. Ferner sorgt ein kataboler Effekt bei längerer Einnahme für Schädigungen am Knochenbau (Osteopenie bzw. Osteoporose) und ein iatrogenes (durch ärztliche Therapie verursachtes) Cushing-Syndrom. Es kann auch zur Entstehung eines Diabetes mellitus kommen.
Rituximab
Rituximab (Handelsnamen MabThera®, Fa. Roche in der EU, Rituxan®, Fa. Biogen Idec/Genentech in den USA) ist ein chimärer monoklonaler anti-CD20 Antikörper, der als Arzneistoff in der Krebsimmuntherapie vorwiegend bei der Behandlung von malignen Lymphomen eingesetzt wird. In Studien wird außerdem die Wirksamkeit von Rituximab bei anderen Erkrankungen, etwa Autoimmunerkrankungen, geprüft. Rituximab war einer der ersten Wirkstoffe einer neuen Generation von Medikamenten in der Krebsimmuntherapie und gilt daher als Vorreiter der gezielten Krebstherapie. Bei Rituximab handelt es sich um einen biotechnologisch hergestellten chimären monoklonalen Antikörper. Der variable Teil des Antikörpers richtet sich gegen das Zelloberflächenmolekül CD20, welches sich zum Beispiel bei einem Teil der Non-Hodgkin-Lymphome nachweisen lässt. Rituximab gehört heutzutage zur Standardtherapie in der Behandlung von niedrig malignen und follikulären Non-Hodgkin-Lymphomen, meist in Kombination mit einer konventionellen Chemotherapie (beispielsweise CHOP). Der Einsatz von Rituximab ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Krebszellen sich durch das Oberflächenmolekül CD20 auszeichnen; daher muss vor der Behandlung mit Rituximab das Tumorgewebe entsprechend getestet werden.
Serum
Serum (Blutserum) = der Teil des Bluts, der nach der Blutgerinnung noch flüssig ist.
Titer
Der Titer ist in der Biologie und Medizin ein Maß für eine Konzentration, z. B. eines Antikörpers, Antigens oder eines Virus. Er wird dadurch bestimmt, dass die Probe fortlaufend verdünnt wird und mit den Verdünnungen ein bestimmter Test auf den zu bestimmenden Stoff (z. B. Immunassay) durchgeführt wird. Die weitestgehende Verdünnung, bei der noch eine Reaktion nachweisbar ist, wird als Titer angegeben. Die Ermittlung des Titers war früher eine übliche Methode, um z. B. eine Immunität nach einer Impfung oder den Anstieg der Konzentration von Antikörpern während einer akuten Infektionskrankheit zu beurteilen. In der Regel wird – zum Beispiel ein Blutserum – in Zweierstufen verdünnt, d. h. Verdünnungen von 1:2, 1:4, 1:8, 1:16, 1:32 usw. hergestellt. Die Verdünnungen gibt man dann z. B. auf Zellkulturen, die dann mit einem Virus infiziert werden. Die höchste Verdünnungsstufe, bei der noch eine Infektion der Zellen vollständig verhindert wird (also noch ausreichend Antikörper vorhanden sind), wird als Titer angegeben. Ein Titer von 1:1024 gibt also eine höhere Konzentration an als 1:128, da trotz höherer Verdünnung noch eine positive Reaktion des Tests festzustellen war.
ZNS
Zentralnervensystem

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